Die perfekte Landingpage gibt es nic-...
Sophia Kohn
Social Media Management

In der heutigen digitalen Geschäftswelt sind Landingpages zu einem unverzichtbaren Werkzeug geworden, insbesondere für B2B (Business-to-Business) Unternehmen. Diese speziellen Webseiten spielen eine entscheidende Rolle bei der Kundengewinnung, Lead-Generierung und der Steigerung der Umsätze. Doch was genau ist eine Landingpage, und warum sind sie so bedeutsam? In diesem Artikel werden wir genau diese Fragen beantworten und sechs Beispiele für gelungene Landingpages vorstellen.

Was macht eine Landingpage eigentlich aus?

Bevor wir uns in die Welt der Landingpages vertiefen, werfen wir einen Blick auf die grundlegende Definition:

Eine Landingpage ist eine eigenständige Webseite, auf die Besucher gelangen, indem sie auf einen bestimmten Link oder eine Anzeige klicken. Das Hauptziel einer Landingpage besteht darin, den Besucher zu einer bestimmten Handlung zu bewegen, wie beispielsweise das Ausfüllen eines Kontaktformulars, das Herunterladen eines E-Books oder den Kauf eines Produkts.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Websites, die oft eine Vielzahl von Informationen und Links bieten, sind Landingpages auf ein spezifisches Ziel ausgerichtet und optimiert. Sie sind darauf ausgelegt, die Aufmerksamkeit des Besuchers zu fesseln, Informationen klar und überzeugend zu präsentieren und schließlich zu einer gewünschten Conversion zu führen.

Warum sind Landingspages so wichtig?

Landingpages sind von entscheidender Bedeutung aus mehreren Gründen:

1. Konvertierung von Website-Besuchern zu Leads

Eine der Hauptfunktionen einer Landingpage besteht darin, Besucher in potenzielle Leads zu verwandeln. Indem ihr relevante Informationen und einen klaren Call-to-Action (CTA) bereitstellt, könnt ihr Besucher dazu ermutigen, Kontaktinformationen wie E-Mail-Adressen zu hinterlassen oder weitere Schritte in Richtung Kaufentscheidung zu unternehmen.

2. Sammeln von relevanten Informationen von potenziellen Kunden

Für Unternehmen ist die Sammlung von Informationen über potenzielle Kunden von entscheidender Bedeutung. Landingpages ermöglichen es, gezielte Daten von Besuchern zu sammeln, die sich bereits für euer Produkt oder eure Dienstleistung interessieren. Diese Informationen sind wertvoll für die nachfolgende Lead-Nurturing-Strategie und ermöglichen es euch, personalisierte Marketingaktionen durchzuführen.

3. Verbesserung der Marketing-ROI

Effektive Landingpages können die Effizienz eurer Marketingbemühungen steigern und die Return on Investment (ROI) erhöhen. Indem ihr gezielt auf die Bedürfnisse eurer Zielgruppe eingehen und relevante Inhalte bereitstellen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Besucher zu zahlenden Kunden werden.

Die Bedeutung von Landingpages ist also unbestreitbar. Doch wie sieht eine erfolgreiche Landingpage aus? Um diese Frage genauer zu beantworten, werden wir in diesem Artikel sechs inspirierende Beispiele von Landingpages unterschiedlicher Unternehmen analysieren. Dabei werden wir die bewährten Methoden und Strategien hervorheben, die sie so wirkungsvoll machen.

Allgemeine Best Practices für Landingpages

Damit eine Landingpage ihre volle Wirkung entfalten kann, ist es entscheidend, bewährte Methoden zu beachten und die Besonderheiten des jeweiligen Marktes zu berücksichtigen. Hier sind einige grundlegende Best Practices, die auf nahezu jede Landingpage zutreffen.

1. Klare und überzeugende Überschrift

Die Überschrift ist das Erste, was Besucher auf einer Landingpage sehen, und sie sollte sofort ihr Interesse wecken. Sie sollte klar und prägnant sein, den Nutzen des Angebots hervorheben und idealerweise eine emotionale Verbindung herstellen. Vermeidet vage Formulierungen und setzt stattdessen auf klare, aussagekräftige Slogans.

Beispiel: Statt "Unsere Lösung für Ihr Unternehmen" könntet ihr "Steigern Sie die Produktivität Ihres Teams um 30% mit unserer SaaS-Plattform" verwenden.

2. Aufmerksamkeitsstarkes Bild oder Grafik

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, und dies gilt auch für Landingpages. Ein gut gewähltes Bild oder eine Grafik kann die Aufmerksamkeit der Besucher sofort auf sich ziehen und das Verständnis für das Angebot unterstützen. Stellt sicher, dass das Bild zur Botschaft eurer Seite passt und hochwertig ist.

Beispiel: Wenn eure SaaS-Plattform die Zusammenarbeit fördert, könnte ein Bild von Teammitgliedern, die gemeinsam an einem Projekt arbeiten, eine starke visuelle Botschaft senden.

3. Kompakter und präziser Text

Die Zeit der Besucher auf eurer Landingpage ist begrenzt, daher ist es entscheidend, eure Botschaft klar und präzise zu vermitteln. Vermeidet übermäßig lange Textblöcke und nutzt  Aufzählungen oder Absätze, um Informationen übersichtlich zu präsentieren. Konzentriert euch auf die wichtigsten Vorteile eures Angebots und beantworten die Fragen, die potenzielle Kunden haben könnten.

Beispiel: Statt lange Absätze über die Funktionsweise eurer Software zu schreiben, könntet ihr eine kurze Liste der wichtigsten Funktionen erstellen und diese hervorheben.

4. Aufforderung zur Handlung (CTA)

Der Call-to-Action (CTA) ist das Herzstück eurer Landingpage. Hier bittet die Besucher, eine bestimmte Aktion auszuführen, wie beispielsweise das Ausfüllen eines Formulars oder das Anfordern einer Demo. Der CTA sollte auffällig sein, klar formuliert und in einem auffälligen Button platziert werden. Vermeidet vage Formulierungen wie "Klicken Sie hier" und setzt stattdessen auf handlungsorientierte Texte wie "Jetzt kostenlos testen" oder "Fordern Sie eine Beratung an".

Beispiel: Ein effektiver CTA könnte lauten: "Starten Sie Ihre 14-tägige kostenlose Testversion" und in einem auffälligen Button platziert sein.

Die Umsetzung dieser Best Practices kann den Unterschied zwischen einer durchschnittlichen und einer hochkonvertierenden Landingpage ausmachen. Im nächsten Teil dieses Artikels werden wir sechs Beispiele für erfolgreiche Landingpages analysieren und diese bewährten Methoden in der Praxis betrachten.

Best Practice: Beispiele aus der Praxis

1. Clark

Clark ist eine deutsche Online-Versicherungsplattform. Sie ermöglicht es Nutzern, ihre Versicherungen an einem Ort zu verwalten, Angebote zu vergleichen und Versicherungen abzuschließen. Clark bietet eine benutzerfreundliche App, die Transparenz und Bequemlichkeit bei Versicherungsfragen bietet. Benutzerfreundlichkeit steht bei Clark im Vordergrund – das zeigt sich auch bei ihrer Landingpage. 

Die schlichte Seite, die sich primär in weiß öffnet, nutzt ein klares Blau, um Akzente zu setzen. Damit heben sie die wichtigen Dinge hervor, wie CTAs, Funktionen und Vorteile der Seite. Fünf Worte – mehr braucht Clark nicht, um den Nutzen für ihre Kunden deutlich zu machen: “Mehr Durchblick bei deinen Versicherungen.” 

Einen schnellen und einfachen Durchblick erhält man auch bei ihrer Landingpage. Nicht nur die farblichen Akzente, sondern auch der reduzierte Einsatz von Bildern ist ein Mehrwert für die Seite.

Das macht Clark richtig gut:

  • Klare Farbgebung: Zwei Farben genügen Clark, um Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden
  • Prominent platziertes GIF: So sieht das Produkt aus und damit kann der Kunde rechnen
  • CTA-Buttons: Sie heben sich deutlich vom Rest der Seite ab und haben handlungsorientierte Titel
  • Titel: kurz und kompakt – 5 Wörter, um zu verstehen was Clark macht
  • Vertrauen: Clarksetzt auf den Faktor Mensch – statt das Gefühl zu vermitteln, dass anonyme Kunden zu haben, zeigt Clark direkt Profile von angemeldeten Usern und gibt ihnen so ein Gesicht.
  • Einfache Icons: Durch die Icons erhält der Besucher einen schnellen Überblick ohne lange zu lesen.

2. Sparetech

Sparetech ist ein deutsches Unternehmen, das sich auf die Digitalisierung von Ersatzteilmanagement für industrielle Anlagen spezialisiert hat. Ihre Plattform nutzt Datenanalysen, um Unternehmen dabei zu unterstützen, die Effizienz in der Beschaffung und Lagerung von Ersatzteilen zu steigern. Durch die Optimierung dieses Prozesses trägt Sparetech zur Reduzierung von Stillstandszeiten und Kosteneinsparungen bei.

Das Produkt findet sich im Webdesign wieder: Ein zurückhaltendes Farbkonzept – lediglich die CTAs heben sich deutlich hervor. Die klare Struktur ergibt sich durch die unterschiedlichen Sektoren. 

Weniger ist mehr: Sparetech stellt ihr komplexes Produkt in vereinfachter Form vor. Anstatt das komplette Interface zu zeigen, heben sie nur die wichtigsten Funktionen hervor. “Weniger Aufwand. Mehr Effizienz.”, lautet das Motto nicht nur auf der Landingpage, sondern auch scheinbar für die Seite selbst. Animierte Zahlen zeigen das Wachstumspotenzial, was der Kunde mit Sparetech bekommen könnte.

Das macht Sparetech richtig gut:

  • Vertrauen: Garniert mit den Logos anderer bekannter Unternehmen, die ihre Ersatzteile mit Sparetech organisieren, wie Porsche, Bosch und Nestle, gewinnt die Landing-Page an Vertrauen. 
  • CTAs: Alle CTAs tragen handlungsorientierte Titel
  • Menü: Unterschiedliche Unterseiten im Menü sorgen für Übersichtlichkeit, außerdem animieren sie den Besucher zur Interaktion.

Das könnte Sparetech noch besser machen:

  • Anzahl CTA-Buttons: Je weiter man auf der Landingpage herunterscrollt, desto mehr CTA-Buttons werden angezeigt. Auch hier gilt: Weniger ist mehr.

3. PlanA

PlanA ist ein deutsches Unternehmen, das sich auf nachhaltige Unternehmenslösungen spezialisiert hat. Ihre Plattform bietet Tools und Analysen für Unternehmen, um Umweltauswirkungen zu messen, Nachhaltigkeitsziele zu setzen und klimapositiv zu werden. PlanA unterstützt Unternehmen dabei, ihre CO2-Bilanz zu reduzieren und einen positiven Einfluss auf die Umwelt zu nehmen. Nachhaltiges Produkt, grünes Design – logisch. Aber nicht nur durch ihr Farbkonzept unterscheidet sich PlanA von den bisherigen Landingpages, sondern auch durch ihre Struktur. Mit jedem neuen Thema, was vorgestellt wird, haben sie sich etwas Neues im Design überlegt: Animierte Überschriften, stehenbleibende Titel mit dynamischem Text oder eingesetzten Icons. So entdeckt der Besucher nicht nur im Inhalt, sondern auch im Design neue Dinge.

Das macht PlanA richtig gut:

  • Vertrauen: Auch PlanA nutzt namhafte Testimonials wie BMW und Chloé, um die Trustrate zu erhöhen.
  • Sprachbarriere: Der Besucher kann eine bevorzugte Sprache auswählen, da sich die Seite dynamisch übersetzen lässt.
  • Tone of Voice: PlanA trifft mit ihrer Wortwahl den Nerv der Zeit und vor allem den Nerv ihrer Zielgruppe.
  • Textinseln: Außerdem erschlagen sie ihre Besucher nicht mit langen Textblöcken, sondern splitten diese in kleinere Häppchen auf.
  • Icons: Minimalistische Icons begleiten die Besucher durch die ganze Seite und helfen diesen so, sich zu orientieren.

Das könnte PlanA noch besser machen:

  • CI: PlanA zieht ihr CI über die ganze Seite konsequent durch, umso stärker fallen die “Gütesiegel” auf, die total aus dem Designschema fallen. Immerhin fallen sie auf.

4. enter

Enter bietet einen umfassenden Service für Haussanierungen, der die Kunden neutral und unabhängig durch alle Schritte begleitet. Er erstellt einen individuellen Sanierungsfahrplan und kümmert sich um die Förderanträge. Außerdem hat Enter ein Netzwerk von Handwerksbetrieben, von denen sie Angebote einholen können. Enter setzt bei ihren Landingpages auf hochauflösende Fotos. “Mach dich unabhängig von Energiekosten”, lautet der einprägsame und polarisierende Titel auf der Seite. Ein Titel, der neugierig macht und zum Weiterscrollen animiert. Wegen des großen Angebots betont diese Landing-Page die Vorteile ganz deutlich. Wo immer es um kostenpflichtige Angebote, sind Vertrauenswürdigkeit und Seriosität gefragt. Enter meistert die Herausforderung mit Bravour.

Das macht Enter richtig gut:

  • Fotoqualität: Wenn schon Fotos, dann bitte auch hochauflösend. Enter nimmt sich das zu Herzen und brilliert mit bester Fotoqualität.
  • Animation: Nicht nur die Zahlenwerte sind animiert, sondern animieren so auch zum Weiterlesen auf der Seite.
  • Prägnante Titel:
  • Farbenspiel: Grün steht für Nachhaltigkeit. Das ist allseits bekannt und auch Enter nutzt die Bedeutung der Farbe. Mit Grün werden die wichtigsten Punkte betont.
  • Vertrauen: Ein hoher Trust-Faktor wird durch prominente “Gütesiegel” und transparenten Kundenbewertungen erzeugt.

5. cargo.one

Cargo.one ist ein deutsches Unternehmen, das eine digitale Plattform für die Buchung von Luftfracht anbietet. Sie ermöglichen Spediteuren und Frachtunternehmen, Frachtkapazitäten von verschiedenen Fluggesellschaften in Echtzeit zu vergleichen und zu buchen. Cargo.one trägt zur Effizienzsteigerung und Transparenz im Luftfrachtgeschäft bei, indem sie den Buchungsprozess vereinfachen und die Auswahl von Flugrouten optimieren.

Wer die Landingpage  besucht, kann sofort den Sinn von Cargo.one erkennen. Die Seite baut sich stückweise mit dem Besuch auf und ist durch die unterschiedlichen Farbcontainer deutlich gegliedert. Interaktive Case Studies laden zu einer User Journey ein.

Das macht cargo.one richtig gut:

  • Titel: Mit ihren leicht provokanten Überschriften (“grow your business, hassle-free”) fordern sie ihre Besucher heraus. Da ist doch noch Luft nach oben bei dir?
  • .Farbe Rot: Sie wird hier gezielt eingesetzt und hebt als Warnfarbe gewisse Dinge besonders hervor, wie beispielsweise CTAs.

Das könnte Cargo.one noch besser machen:

  • FAQ: Nicht nur für ein höheres Ranking, sondern auch für noch mehr Transparenz könnten cargo.one ein FAQ einführen.

6. webflow

Webflow ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das eine benutzerfreundliche Plattform für die Webentwicklung und das Webdesign bietet. Mit Webflow können Benutzer responsive Websites und Webanwendungen ohne umfangreiche Codierkenntnisse erstellen. Die Plattform zeichnet sich durch ihre visuelle Oberfläche und die Möglichkeit aus, sowohl das Design als auch die Funktionalität von Websites zu gestalten und zu hosten.

Webflow stellt mit ihrer eigenen Landingpage ihre Expertise unter Beweis: Das dunkle Design mit heller Schrift wirkt edel und hochwertig. Im Wechsel zu den dunklen Farbcontainern kommen helle Blöcke. Auf beiden Farbtönen hebt ein kräftiges Lila die CTAs hervor.

Das macht Webflow richtig gut:

  • Verständnis: Webflow schafft es mit wenigen Bildern die wichtigsten Funktionen deutlich zu machen. Dazu reihen sich nur selten mehr zwei Sätze hintereinander.
  • Video: Das eingebettete Video sorgt für einen audio-visuellen Medienmix und lockert die Seite etwas auf.
  • Vertrauen: Webflow verweist auf ihre Nutzerzahlen und zeigt bekannte Kunden, die ihr Produkt bereits nutzen.

Das könnte Webflow noch besser machen:

  • Footer: Die Landingpage endet mit einem extrem langen Footer. In der Kürze liegt die Würze!
  • Ruhe: Insgesamt wirkt die Seite sehr voll und etwas überladen. Webflow glänzt mit diversen Funktionen und den unterschiedlichsten Vorteilen. Aber auch hier gilt: Manchmal ist weniger mehr. Kill your darlings.

Zusammenfassend gesagt…

In der heutigen digitalen Geschäftswelt sind Landingpages für B2B-Unternehmen von großer Bedeutung. Diese spezialisierten Webseiten zielen darauf ab, Besucher zu bestimmten Handlungen zu bewegen, wie das Ausfüllen von Kontaktformularen oder den Kauf von Produkten. Warum sind Landingpages so wichtig? Sie konvertieren Website-Besucher in Leads, sammeln relevante Informationen von potenziellen Kunden und verbessern die Marketing-ROI.

Einige bewährte Best Practices für Landingpages sind:

  1. Klare und überzeugende Überschriften, die den Nutzen hervorheben.
  2. Aufmerksamkeitsstarke Bilder oder Grafiken, die die Botschaft unterstützen.
  3. Kompakter und präziser Text, der die wichtigsten Vorteile vermittelt.
  4. Aufforderung zur Handlung (CTA) mit handlungsorientierten Texten.

Unsere Beispiele zeigen, wie Landingpages durch klare Gestaltung, überzeugende Texte und CTAs erfolgreich sein können. Jede Landingpage passt sich den Bedürfnissen und dem Markt ihres Unternehmens an, was entscheidend für ihren Erfolg ist.